Geld Anlegen für (Beute) Neffen/Nichten, Enkel und andere Kinder

Geld für ein Kind - Photo by Nynne Schrøder on Unsplash

Geld für ein Kind – Photo by Nynne Schrøder on Unsplash

Die Geburt eines neuen Erdenbürgers ist ein Wunder und ein Geschenk. Erst recht für die Eltern. Doch was soll man dem Kind zur Geburt schenken?

Im letzten Monat bin ich Tante geworden, und habe mich daher länger damit beschäftigt, wie man Geld für so einen kleinen Zwerg anlegt. Das habe ich nun getan, und hier ist das Ergebnis meiner Recherchen: Wie lege ich Geld für ein Kind an?

Meine Empfehlung für Geschenke für ein Neugeborenes

Babys können einfach noch nichts außer Schlafen, Schreien, Essen, Kuscheln, und in die Windeln drücken. Was das Kind dazu braucht sind: Windeln, Kleidung und am wichtigsten von allem: die Eltern. Spielzeuge und Kuscheltiere sind ja süß, aber erstens kann das Kind nicht mit 50 Kuscheltieren gleichzeitig kuscheln und zweitens wird es schon jede Menge Kram geschenkt bekommen.

Meine Empfehlungen daher:

  • Ein Gutschein für DM oder Rossmann (oder wo immer die Eltern auch Windeln etc. beziehen).
  • Wenn Kleidung geschenkt werden möchte, dann besser schon in Größe 62+. Denn normalerweise haben Eltern bei der Geburt schon die Größen 50 und 56 vorrätig.
  • Oder am Besten eine Geldanlage für das Kind

Wie lege ich am besten Geld für ein Kind an?

Grundsätzlich gibt es 3 verschiedene Möglichkeiten Geld für das Kind anzulegen:

  1. Die Eltern legen das Geld selber bei sich an
  2. Die Eltern legen das Geld auf einem Konto im Namen des Kindes an
  3. Der Schenkende legt das Geld für ein Kind selber an

Alle 3 Lösungen haben ihre Vor- und Nachteile, sodass in jedem Fall einzeln entschieden werden muss was am sinnvollsten ist:

1. Die Eltern legen das Geld selber bei sich an

Diese Lösung setzt voraus, dass die Eltern des Kindes gewillt sind, sich mit der Geldanlage zu beschäftigen. Ich kann den Eltern dabei unterstützen das Geld richtig anzulegen. Viele werden diese Variante aber wohl nicht wählen wollen.

Vorteile:

  • Du musst keine Steuern zahlen für dein Geschenk.
  • Du brauchst dich nicht um die Anlage zu kümmern.

Nachteile:

  • Dafür müssen dann die Eltern die Steuern abführen, sobald der Sparerpauschbetrag von 801€ (beziehungsweise 1602€ bei verheirateten Paaren) aufgebraucht ist.
  • Es ist einfacher für die Eltern das Geld selber auszugeben.

Als einen Neutralen Punkt würde ich sehen, dass das Kind finanziell dann von den Eltern und eventuell auch von dir geschult wird.

2. Die Eltern legen das Geld auf einem Konto im Namen des Kindes an

Es gibt Konten für Kinder, die auch ein Depot beinhalten. Da können dann die Eltern das Geld für das Kind anlegen und verwalten bis es volljährig wird.

Vorteile:

  • Das Geld kann nicht von den Eltern ausgegeben werden.
  • Du als Schenkender und die Eltern müssen keine Steuern zahlen.
  • Du musst dich nicht um die Geldanlage kümmern.
  • Das Kind kann schon den Effekt des Zinseszins selbst erleben.
  • Das Depot ist bereits eröffnet und beinhaltet bereits Geld, damit sinkt die Hürde später selber zu investieren.

Nachteile:

  • Das Kind kann das Geld mit 18 bedingungslos ausgeben, für Autos, Alkohol und Partys. -> Das Kind muss also eine gute finanzielle Ausbildung haben, worauf du eventuell keinen Einfluss hast.
  • Das Vermögen kann, wenn es eine gewisse Grenze überschreitet, auf das BAFÖG angerechnet werden. Es lohnt sich also nur, wenn die Eltern des Kindes eh zu viel verdienen und das Kind ohnehin keinen BAFÖG Anspruch hat.

3. Der Schenkende legt das Geld für ein Kind selber an

Wenn die Eltern sich ein selber Anlegen nicht zutrauen, dann bleibt nur noch die 3. Option: Selber anlegen.

Vorteile:

  • Du hast die komplette Kontrolle über die Anlage.
  • Eventuell kann auch den Eltern des Kindes damit gezeigt werden wie man langfristig an der Börse anlegt.
  • Das Kind kann es ebenfalls lernen. Du kannst sein Finanzmentor sein!
  • Du kannst selber entscheiden wann das Kind alt genug für das Geld ist.

Nachteile:

  • Ganz klar: du musst die Steuern auf die Kapitalerträge zahlen.

tl;dr

Da ich gerade letzten Monat Tante geworden bin, wollte ich auch im gleichen Monat der Geburt des Kindes das Geld anlegen. Daher habe ich mich schon im Vorfeld informiert.
Die Eltern des Kindes möchten nicht selber investieren, wodurch die Optionen 1 und 2 weg fallen. Für mich ist das aber auch OK so. Die Steuern zu zahlen ist für mich nicht so schlimm, weil ich weiß, dass dem Kind das Geld später einmal zugute kommen wird. Hier meine Vorgehensweise:

Ich habe mich für den MSCI ACWI entschieden, da er kostengünstig die gesamte Welt abdeckt. Privat habe ich ja eine Aufteilung von 70% MSCI World und 30% MSCI Emerging Markets. Das wird quasi im MSCI ACWI ebenfalls abgebildet, nur das ich nicht so viel kaufen muss. Und bei den geringeren Anlagesummen macht das dann durchaus Sinn.

Ich habe also einfach mein eigenes Depot genommen, und habe dann für 1.000€ Aktien gekauft (Es wurden ein paar Euro mehr weil ich natürlich nur ganze Anteile kaufen konnte und die Kaufgebühren noch zahlen musste. Ich will ja nicht knauserig sein!).

Mein weiterer Plan ist, jedes Jahr weitere 100€ einzuzahlen. Voraussichtlich am Ende des Jahres, als Geburtstags- und Weihnachtsgeschenk. 50€ wären mir als Investition zu wenig, daher möchte ich nur einmal im Jahr kaufen. Dieses Jahr werde ich also noch weitere 100€ investieren. Beim 18. Geburtstag wird das Kind dann voraussichtlich über 5.000€ haben.

Die Eltern wissen von dem Plan, nur noch nicht von der Umsetzung. Ich möchte noch einen extra Account bei https://www.justetf.com/de/ eröffnen. Dort können dann die Eltern jederzeit verfolgen wie der ETF sich schlägt, ohne sich in mein Depot einloggen zu müssen. Die Daten behalte ich dann doch lieber selber ;).

Wann ich dem Kind davon erzähle weiß ich noch nicht genau, das wird dann die Zeit zeigen. Es kommt ja auch auf das Kind an…

09. August 2018 von Ms. Maxi
Kategorien: Finanzen, Investieren | Schreibe einen Kommentar

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