Sparen – Qual oder Sinnhaftigkeit

Sparschwein - By Fabian Blank unsplash

Sparschwein – By Fabian Blank unsplash

Sparen kann man, in dem man weniger Geld ausgibt als man verdient. Die Theorie ist sehr einfach. Doch wie sieht es mit der Praxis – der emotionalen Seite und dem Mindset aus? Die Frage sollte gestellt werden: Warum?

Geld Sparen als Entbehrung

16,7% der Deutschen Bürger sind Armutsgefährdet Armutsgefährdet ist jede Person,  die mit weniger als 60% des mittleren Einkommens (Median) der Gesamtbevölkerung auskommen muss. Demnach wird somit die relative Armut festgelegt. Das Nettoeinkommen betrug im Jahr 2015 1.722 €/Monat. Das heißt, dass alle Personen, die weniger als 688,80€ zur Verfügung haben als arm gelten. Und das ist wirklich wirklich wenig Geld! Das entzieht sich mir meiner Vorstellungskraft.

Diese Personen haben keine Wahl: Sie müssen an allen Ecken und Enden sparen um überhaupt überleben zu können. Und genau dann bedeutet sparen Entbehrung. Unfreiwilliges Sparen ist eine Qual. Studien zeigen immer wieder, dass Sparen nur dann Glücklich macht, wenn es freiwillig geschieht. Sonst verhält es sich eher anders herum: es macht unglücklich.

Freiwillig sparen – warum?

Jetzt kann man sich natürlich die Frage stellen, warum man überhaupt freiwillig sparen sollte. Was bringt es mir? Für mich gibt es 2 Ansätze:

  1. Motivation durch Ziele: Sparen um später genügend Geld zu haben, also eine verzögerte Belohnung
  2. Mindset: Automatisches sparen, da es sich nicht lohnt mehr Geld auszugeben

Punkt 1: Motivation durch Ziele

Dies ist eine sehr rationale Entscheidung. Es macht Sinn, Geld für später zurück zulegen, beispielsweise für die Rente. Oder aber um eine teurere Anschaffung zu tätigen. Aber erzähl mal deinem inneren Kind wenn du am Regal mit den Videospielen vorbei gehst, dass du für deine Rente sparst. Die Motivation wird nicht sehr groß sein. Jedenfalls ist sie das bei mir nicht gewesen.

Es reicht also nicht aus, einfach nur das Ziel zu haben für später etwas zu sparen. Damit lassen sich eher kleinere Summen sparen und der Krempel zu Hause wächst an. Wir brauchen also den richtigen Mindset! Und da kommt Punkt 2 ins Spiel:

Punkt 2: Mindset oder die Maximierung des Glücks

Sparen wird erst dann wirklich einfach, wenn wir Dinge nicht mehr begehren. Es geht also darum herauszufinden was einen als Mensch antreibt. Normalerweise treibt uns das an, was uns am meisten Glück verspricht – wir streben konstant nach Glück! Die Werbung verspricht uns Glück, wenn wir ihre Produkte kaufen, doch ist das nur ein kurzer Kick den wir verspüren wenn das Teil nun endlich uns gehört. Und auf geht es zum nächsten Laden, etwas noch teureres kaufen um den nächsten Kick zu bekommen. Da sind wir wie Drogenjunkies. Ich musste erkennen, dass ich genau aus dem Grund gekauft habe. Die Dinge brauchte ich überhaupt nicht, habe mich teilweise schlecht gefühlt… Doch wie mach ich das?

Wie ich mir ein neues Mindset zulege

Wenn wir das erkennen, dann können wir uns überlegen was uns wirklich Glücklich macht. Ich habe mir also eine Liste gemacht mit den 5 wichtigsten Dingen in meinem Leben. Ganz oben sind Freunde und Verwandte. Danach kam die Erkenntnis: nicht eines der Punkte kann man mit Geld kaufen. Geld ist einfach nicht so wichtig, es kommt viel mehr darauf an dass wir unsere Prioritäten richtig fest legen.

Seitdem ich das erkannt habe überlege ich vor jeder Anschaffung, ob sie wirklich nützlich ist. Es geht nicht immer darum Geld zu sparen, da es hier nicht darum geht sich zu quälen. Aber es geht darum sein Geld sinnvoll einzusetzen! Mir ist beispielsweise die Qualität meiner Lebensmittel sehr wichtig. Konsequenterweise sind daher meine Lebensmittelausgaben relativ hoch. Aber auch hier habe ich viel überlegt was ich brauche und was nicht. Ich muss etwas essen um zu leben – klar. Aber ich muss nicht jeden Tag etwas extravagantes essen wie z. B. Maronen. Und so habe ich meine Ausgaben auch in diesem Bereich fast halbiert.

tl;dr

Ich möchte zufrieden sein, und mein Leben maximieren. Dazu zählt auch, nur die Dinge zu kaufen die mich glücklich machen. In letzter Zeit ist es mir immer häufiger passiert, dass ich die Dinge nach kurzem überlegen überhaupt nicht mehr kaufen wollte weil sie mich einfach nicht glücklich machen.

Meine Schritte zu meinem neuen Mindset:

  1. Liste mit den 5 Dingen anfertigen, die uns im Leben am wichtigsten sind
  2. Das Leben mehr nach diesen Dingen ausrichten
  3. Eine Liste anlegen mit Dingen die man haben möchte und dann 72 Stunden vor dem Kauf warten, verhindert Spontankäufe
  4. Bei jedem Einkauf überlegen ob der Gegenstand Glück bringt und dir über einen längeren Zeitraum Erfüllung bringt

Es geht nicht darum sich zu kasteien. Ich mache zum Beispiel viel Sport und habe deshalb 2 paar gute Schuhe die ich im Wechsel anziehen kann. Damit habe ich mehr und länger Freude als mit billigen Schuhen.

05. Oktober 2017 von Ms. Maxi
Kategorien: Finanzen, Sparen | 1 Kommentar

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