Warum Vergleiche so gefährlich sind

Vergleiche – Unsplash Jeff Sheldon
Wir alle müssen unser eigenes Leben leben. Das ist eigentlich klar. Doch gerade in Zeiten von Facebook und Co ist es nicht mehr so einfach, weil wir uns mehr und mehr nach den Anderen richten. Erst wenn wir auch so einen tollen Körper haben wie unsere Nachbarin, und genauso einen schicken Wagen haben wie unser Nachbar auf der anderen Seite, dann können wir glücklich sein. Doch genau dieses Denken ist eine Falle! Wenn wir immer nur sehen was andere haben was wir nicht haben, dann werden wir immer hinter denen hinterher sein. Denn alles haben, das geht nicht. Das ist dann wie meine Nachbarn früher: „Oh, ihr seid 3 Wochen weg gewesen, also dass können wir uns nicht leisten!“. Aber das sie dafür 2x 2 Wochen weg waren, das haben sie natürlich nicht gesehen…
Wir versus Sie – das Umfeld
Diese Vergleiche sind jedoch intrinsisch. Wenn wir im größten Haus in der Umgebung wohnen, dann fühlen wir uns wie die Gewinner. Wenn wir im kleinsten Haus in der Nachbarschaft wohnen, dann wohl eher nicht. Und da liegt eben auch der Hund begraben: Normalerweise vergleichen wir uns nur mit den Personen um uns herum, beziehungsweise mit Personen, die „besser“ sind als wir. Wenn wir mehr Geld verdienen, dann ziehen wir vielleicht in eine neue Nachbarschaft, wo unser Verdienst gleich nicht mehr über dem Durchschnitt liegt. Die Vergleiche werden dann automatisch schlechter ausfallen.
Doch worum es eigentlich gehen sollte: Es geht um DICH, nicht um die Anderen! Bist du zufrieden und glücklich mit dem was du hast? Ich weiß nur, ich brauche kein tolles Auto und muss auch nicht perfekt aussehen. Es reicht mir, wenn ich mich wohl fühle so wie ich bin. Und ich brauche auch nicht die tollen Klamotten meiner Nachbarin. Das wäre nämlich überhaupt nicht mein Stil (mit weit ausgestelltem Rock in Highheels und Sonnenhut, ich glaube dann könnte ich mich selbst nicht mehr ernst nehmen 😉 ). Jeder lebt SEIN Leben, und nicht das seines Nachbars.
Normalerweise ist es ja auch so, dass man nur die Erfolgsgeschichten hört. Die Dinge die nicht so gut laufen, werden vertuscht. Und wir vergleichen uns dann mit dem perfekten Bild eines Menschen, der eben auch nicht perfekt ist. Das ist eben auch gerade auf Facebook das Problem. Leute posten da doch auch mehr wenn sie im Urlaub sind, und eben möglichst vorteilhafte Bilder. Das „schlechte“ im Leben bekommen wir ja gar nicht mit. Und so können wir schnell denken, dass wir nicht erfolgreich im Leben sind, vergessen dabei das WIR es sind, die die Kriterien für ein erfolgreiches Leben selber festlegen. Glücklich sein kann man eben so nicht messen…
Die Finanzierungsfrage
Wer sieht erfolgreicher aus: Der Kerl mit 2 dicken Wagen vor einer schicken großen Stadtvilla, oder die Person mit einem Kleinwagen vor einem kleinen Eigenheim?
Genau! Die Person, die zeigt wie viel Geld sie hat! Doch halt! Materielle Güter zeigen ja nicht, das diese Person wirklich Geld hat. Denn in Wahrheit hat der Kerl alles auf Kredit gekauft. Er besitzt weder die Autos noch die schicke Stadtvilla, sie „gehört“ zum Großteil der Bank. Die 2. Person hingegen hat vielleicht einen kleinen Kredit aufgenommen für das Eigenheim, aber ihm gehört nun der Wagen und das kleine Eigenheim. Wenn man jetzt überlegt: wer ist erfolgreicher, die Person die in einem Haus wohnt das der Bank gehört oder die Person, die in den eigenen 4 Wänden wohnt? Das Beispiel soll zeigen, dass unsere Mitbürger die Situationen häufig besser darstellen, als sie wirklich sind. Und genau mit diesen „geschönten“ Situationen vergleichen wir uns…
„Aber sie ist doch so schlau“-Falle
Es wird immer jemand da sein, der in irgendeiner Sache besser ist als du: besser kochen, singen, tanzen etc. kann. Aber deswegen sollten wir doch nicht aufhören zu kochen, singen, tanzen… Es geht darum zu sehen was glücklich macht und was einem im Leben etwas bringt. Sicher gibt es viele Leute die besser kochen können als ich. Für mich reichen meine Künste aber vollkommen aus um mich mit leckeren und abwechslungsreichen Gerichten satt zu machen. Und es gibt eben auch sicher viele Leute die nicht so gut kochen, aber das sieht man eben nicht so, weil man sich bei Vergleichen eher nach „oben“ orientiert.
Das Ziel (oder auch tl;dr)
Weniger vergleichen. Ohne Vergleiche wird das Leben doch gleich viel Entspannter. Jeder hat seine Leichen im Keller und normalerweise macht man diese Leichen der Öffentlichkeit eben nicht zugänglich. Wir sehen immer nur das polierte Bild einer Person und versuchen uns dann daran zu messen. Und eben auch nicht nur einer Person, sondern den besten Teilen mehrerer Personen: die eine Person kann besser dies, die andere hat das, der kann besser jenes. So jagen wir ständig der nächsten Sache hinterher, anstatt das zu genießen was wir bereits haben. Genügsam zu sein, und die Fertigkeiten und Fähigkeiten auszubauen, die uns wichtig sind.
Daher mein Aufruf: Sei zufrieden mit dir und deinem Leben!
Wo vergleichst du dich gerne mit anderen Personen?