Die Philosophie des Sparens

Die Philosophie des Sparens – Roberta Sorge unsplash
Eigentlich weißt du selber schon ganz genau wie das geht: gib weniger aus, als du verdienst, und die Summe die übrig bleibt ist der Sparanteil. So weit so gut. Im Grunde genommen ist das genau das gleiche wie mit dem Abnehmen: es müssen mehr Kalorien verbrannt als gegessen werden.
Um bei der Analogie des abnehmens zu bleiben: Ein Apfel hat 80 kcal. Das sind 12 Minuten Walking oder 9 Minuten Joggen. Eine Tiefkühlpizza mit 680 kcal kann mit 151 Minuten Walken oder 73 Minuten Joggen „amortisiert“ werden. Viele Menschen würden nun ihre Laufschuhe schnüren, um sich etwas besonderes „Leisten“ zu können, beispielsweise ein Stück Torte. Äquivalent dazu wird häufig der Tipp gegeben, das Einkommen zu erhöhen. Beides ist nicht sehr leicht zu machen. Leichter ist es auf ungesündere Lebensmittel zu verzichten, beziehungsweise einfach weniger auszugeben.
Mehr arbeiten versus mehr sparen
Das Einkommen zu erhöhen geht normalerweise durch entweder mehr Arbeit, oder durch das Aufbauen einer Karriere. Beides ist arbeits- und zeitintensiv. Und an einem gewissen Punkt fängt die Lebensqualität an zu leiden. Es wird immer mehr Zeit darauf aufgewendet, Geld zu verdienen. Für die wichtigen Dinge, wie Familie und Sport, bleibt kaum noch Zeit übrig. Die Lösung ist, eine gesunde Balance zwischen der Arbeit und der Freizeit zu finden.
Sparen ermöglicht es bei gleichbleibendem Gehalt, mehr Lebensqualität zu erhalten. Die Zeit die ich nicht in der Arbeit verbringe nutze ich natürlich nicht zum shoppen, was mich übrigens sowieso mehr stresst als es mir Spaß macht, sondern um mein Leben mit den Prioritäten (siehe meinen Blogpost zu mehr Infos bezüglich meinen Prioritäten) zu füllen. Es geht also für mich nicht direkt um Geld, sondern eher um das Erreichen meiner Ziele. Und dafür benötige ich natürlich Geld. Wenn ich es ausgebe habe ich es aber nicht mehr.
Geld als das wahrnehmen was es ist
Geld ist ein Tauschmittel, das du durch deine eigene Lebenszeit erworben hast und gegen Wahren oder Dienstleistungen eintauschen kannst. Seit dem mir das klar geworden ist, gehe ich automatisch viel bewusster mit dem Geld um. Denn ich muss mich fragen, ob es mir wirklich wert ist, diesen Gegenstand mit meiner Zeit zu bezahlen. Je weniger ich also ausgebe, desto weniger muss ich ja auch verdienen und habe mehr Freizeit. Genau das haben ja auch andere Minimalisten erfahren. Indem sie angefangen haben zu minimalisieren, haben sie die gesellschaftlich akzeptierten Konzepte hinterfragt. Sie brauchen einfach nicht mehr so viel, wie vor dem minimalisieren und können daher sparen: entweder Geld oder eben ihre Zeit, indem sie in Teilzeit arbeiten. Geld kann also wie ein Akku verstanden werden: Nicht ausgegebenes Geld ist also (Arbeits-)Zeit, die ich als Geld in der Bank speichere.
tl;dr
Sparen ist wie abnehmen, es geht darum, mehr Geld zu verdienen als auszugeben. Also vom Konzept her kinderleicht, aber leider in der Praxis nicht so leicht umzusetzen. Insgesamt kommt es immer auf das gleiche Heraus: Was ist dir im Leben wichtig?