Buchtipp: Apokalypse jetzt!

Apokalypse Jetzt! - Greta Taubert

Apokalypse Jetzt! – Greta Taubert

Was passiert wenn eine Katastrophe in Deutschland geschieht, und unsere Infrastruktur zusammen bricht? Immer mehr Menschen stellen sich diese Frage. Auch Greta Taubert wurde von Unsicherheiten geplagt, ob wir heute überhaupt noch wissen, wie wir ohne diese Konsumlandschaft überleben können. Sie beschließt, das auszuprobieren: Apokalypse Jetzt!

Greta beschließt für ein Jahr die ausgetretenen Konsumpfade zu verlassen und widmet sich jeden Monat einem neuen Thema:

Beginnen

In der Einleitung beschreibt Greta, wie sie bei Ihren Großeltern am Tisch sitzt, für sie eine Quelle des Überflusses, und dies ihr Angst macht. Sie hat Angst vor einer Krise, und fasst daher den Entschluss ein Jahr im Selbstversuch die Apokalypse zu proben um für den Ernstfall bereit zu sein.

Horten, Sammeln, Züchten, Anbauen und Jagen

Die ersten Kapitel handeln zunächst vom Essenserwerb. Dabei kümmert sie sich jeden Monat um einen anderen Bereich. Im Kapitel Horten versucht sie sich an der offiziellen Liste für Notfallvorräte der Bundesregierung. Sie kauft ein, und lebt dann mehrere Wochen lang nur vom Notfallvorrat. Quintessenz: Der Notfallvorrat st ietwas individuelles und sollte also von jeder Person selbst zusammen gestellt werden.

Im zweiten Monat besucht Gret eine „Kräuterhexe“ um von ihr zu lernen wie man sich von gesammelten Kräutern ernähren kann. Allerdings ist ihr Körper zu stark an die „normale Kost“ gewöhnt, sodass sie es nicht besonders gut verträgt und daher den Versuch etwas abwandeln muss. Trotzdem fühlt sie sich ungewohnt energiereich und wacht von alleine früh auf.

Anschließend versucht sich Greta als Pilzzüchterin. Darin beschreibt sie eindruchsvoll was alles beim Züchten schief gehen kann und ist sehr erleichtert, als der Versuchsmonat vorbei ist.

Das Anbauen läuft für sie schon viel besser. Zusammen mit anderen „Gärtnern“ werkelt sie in Gemeinschaftsgärten und fühlt sich wie eine Stadtpflanze, die von nichts eine Ahnung hat. Mit viel Schwung beschreibt sie ihre Tätigkeiten in den Gärten.

Seit Projektbeginn lebt sie Vegetarisch, da sie durch ihren Versuch bisher noch keine Möglichkeit dazu hatte. Also entschließt sie sich, das Jagen zu erlernen. Das Kapitel beschreibt, wie sie das Jagen lernt, und zusammen mit einem erfahrenen Jäger auf Jagd geht. Spannend ist auch, dass sie hier ihre Gedanken zum Töten beschreibt (Sie tötet in dem Buch keine Tiere!!!). Besonders interessant ist auch der Abschnitt über den Stadtjäger in München. Es gibt viel mehr Wildtiere in der Stadt als man algemeinhin so annimmt!

Schmarotzen, Reisen, Wohnen, Einheizen und Verbrauchen

In diesen Kapiteln lernt Gretag das Mülltauchen kennen, zieht zusammen mit vielen anderen Personen in eine Nomadenwohnung ein und geht per Anhalter reisen. Gerade die Reise bringt sie und ihre Freundin an Grenzen, zeigt ihr aber auch die Szene in anderen Ländern. Sie lernt Projekthäuser kennen, in denen Kommunen wohnen. Insgesammt macht sie in diesen Kapiteln einige Erfahrungen die sie an die Grenze bringen und die sie so auch in ihrem „normalen“ Leben nicht machen würde. Trotzdem lernt sie immer wieder, wie beispielsweise in dem Bauwagen im Kapitel „Einheizen“, die Hilfsbereitschaft von alternativen Menschen kennen. Auch interessant ist das Kapitel Verbrauch. Hier wohnt sie einige Tage bei einem Menschen, der nur drei Liter Wasser pro Tag verbraucht.

Nähen, Bauen, Teilen, Tauschen, Schenken

Der Teil über das Nähen gefällt mir nicht so gut. Im Endeffekt lässt sie ihre Freundin nähen und näht nicht selber. Dafür  sind aber die Kapitel Bauen, Teilen und Auschen wieder sehr gut. Insbesondere geht es hier natürlich um Erfahrungen mit Kleidung. Im Kapitel Schenken geht es wieder darum, dass meistens Leute, die scheinbar nichts besitzen am Meisten geben.

tl;dr

Greta setzt wirklich das um, was sie sich vorgenommen hat: ein Selbstversuch, der über ein Jahr geht. Jedem Monat ist ein neues Kapitel gewidmet, dass einen bestimmten Schwerpunkt hat. Einige Kapitel, wie beispielsweise das Reisekapitel gefallen mir sehr gut. Toll ist auch, dass sie nicht nur die positiven Dinge, sodern auch die negativen Erfahrungen beschreibt.

Was ich daraus ziehe? Der Selbstversuch hat Greta gezeigt, dass man nicht alles braucht, was man für unentbehrlich hält. Es bietet also auch eine gute Ausgangsbasis um selbst, wenn vielleicht auch nur in kleineren Rahmen, Versuche zu starten etwas autarker zu leben und sich auf das Wesentliche zu beschränken.

Apokalypse Jetzt! ist kurzweilig und bietet interessante Informationen. Insgesamt ein Buch, das im empfehlen kann.

 

11. Juni 2016 von Ms. Maxi
Kategorien: Buchtipp, Minimalismus | Schreibe einen Kommentar

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