Gebundenes Kapital in meiner Wohnung

Groceries by Unsplash

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Dieses Mal geht es um Verbrauchsgüter. Insbesondere also Lebensmittel und Toilettenartikel wie Kosmetika und Klopapier.

Warum Verbrauchsgüter?

Verbrauchsgüter sind normalerweise Dinge, bei denen ich häufiger verwende und demnach einen höheren Durchsatz habe. Doch gerade Dinge die ich auf meinem Körper (auf-)trage oder auf irgendeine Art und Weise in den Körper gelangen möchte ich in guter Qualität nutzen. Mir geht es nicht darum jetzt möglichst „billig“ zu sein, sondern lediglich unnütze Ausgaben zu vermeiden und gut, aber auch verantwortungsbewusst zu leben (Stichwort: Umwelt). Durch die Quantität habe ich hier einen guten Ansatzpunkt um meine Kosten zu optimieren.

Gebundenes Kapital

Gebundenes Kapital ist Geld, dass in Form von Sachgegenständen gelagert ist. Es ist also gebunden. Wenn wir beispielsweise 10 Packungen Nudeln für insgesamt 10 Euro kaufen, so haben wir 10 € in Form von Nudeln an gebundenen Kapital in unserem Schrank liegen. Was ist daran so schlimm? Da es ja in gebundener Form vorliegt, können wir es nicht nutzen. Das Geld ist ausgegeben und liegt nun in Form von Nudeln vor.

Wenn ich nun mal meine ganzen Vorräte in meiner Küche alleine zusammen rechnen würde, dann wären das sicher bereits mehr als 200 €. 100 €, für die ich keinerlei Zinsen erhalte, mit denen nich nichts anfangen kann.

Ein weiterer Aspekt ist natürlich auch wieder der Minimalismus-Aspekt: Alle Verbrauchsgüter die ich bereits gekauft habe, müssen auch verstaut werden. Je nach Quanität und Größe der Güter kann das schnell gigantische Ausmaße annehmen. Je weniger Verbrauchsgüter ich demnach kaufe, desto mehr Platz habe ich.

Balance Vorrat und gebundenes Kapital

Damit meine ich jetzt natürlich nicht, dass man gar keine Vorräte mehr haben soll. Es ist imme praktisch, etwas auf Vorrat zu Hause zu haben. Nach einer langen Reise möchte man vielleicht etwas essen ohne vorher einkaufen zu gehen. Oder es ist ohnehin ein Sonntag an dem man zurück kommt. Aber man sollte es auch nicht übertreiben. Die gängigsten Dinge wie Reis, Nudeln, eventuell auch eine Fertigsoße für Notfälle (die EnerBio von Rossmann sind klasse!), vielleicht etwas Brot und Gemüse eingefrohren… Der Vorrat sollte auf dich und deine Essgewohnheiten zugeschnitten sein.

 

Wann sollte ich einkaufen und „Das super Sonderangebot“

Grundsätzlich kann natürlich jeder einkaufen gehen wie und wann er möchte. Ich kann nur sagen wie ich es mache: Ich mache mir meist Samstag eine Liste was ich die Woche über kochen möchte (Samstag – Freitag) und gehe dann mit dieser Liste einkaufen. Wie ich das genau mache, habe ich auch in dem Blogeintrag Einkaufsplanung: Lebensmittel und Kochen beschrieben.

Sonderangebote sind ja häufig auch regional bedingt. Das ist jedenfalls bei Bioläden häufig der Fall. Deshalb richte ich meine Planung wenn möglich auch etwas daran aus. Wenn es beispielsweise bald wieder deutsche Erdbeeren im Angebot gibt, dann werde ich sicher mal wieder einen Erdbeerkuchen fürs Wochenende backen. Der Preis für Erdbeeren schwankt sehr stark, daher würde ich einen Erdbeerkuchen nie außerhalb der Erdbeersaison backen.

Angebote wie „Kauf 2, zahle 1“ genieße ich immer mit Vorsicht. Wenn es etwas betrifft, was ich schnell aufbrauche, dann kaufe ich soetwas gerne. Aber meistens liegt das zweite Teil dann ungenutzt im Schrank rum und wartet auf schöneres Wetter. Kapitalbindung vom Feinsten. Ich kaufe mir lieber die Dinge, wenn sie anfallen. Ich kaufe beispielsweise eine Packung Klopappier (ich glaube mit 8 Rollen) wenn ich gerade die letzte Rolle in die Halterung im Bad gesteckt habe. Dann habe ich noch genügend Puffer um in Ruhe Klopappier zu kaufen, ohne dass ich Angst haben müsste dass sie ausgehen. Habe ich sie dann gekauft, habe ich auch den Platz.

 

Mein Vorschlag für eine Vorgehensweise

  1. Bestandsaufnahme machen: Ich habe meine Küche nach der Konmari Methode ausgemistet (siehe auch meine Buchbesprechung) und da einen Überblick erhalten was ich alles habe
    1. Jetzt weiß ich was in meinen Regalen ist
    2. Ich kaufe Dinge nicht mehr doppelt
  2. Versuche die Vorhandenen Dinge aufzubrauchen: Ich versuche gerade möglichst viel von meinen Vorräten zu verbrauchen. Der Vorrat ist schon beachtlich geschrumpft
  3. Jetzt weißt du, was du gerne in deinem Vorrat hast weil du es viel brauchst (bei mir macht es zum Beispiel Sinn immer eine Flasche Passata zu Hause zu haben, da ich sie häufig auch mal so und ungeplant für eine Sauce benötige)

Weitere Vorschläge:

  • Lebe doch einfach mal von deinem Vorrat. Frisches Gemüse etc. ist natürlich weiterhin erlaubt. Aber versucht doch einfach mal mit jedem Gericht einige Gegenstände aus deinem Vorrat zu verbrauchen.
  • Hab einen Festen Platz für deine Dinge und kaufe nur das, wofür du auch den Platz hast. Wenn du beispielsweise zwei verschiedene Schampoos hast. Dann kaufst du erst ein neues, wenn eines der beiden Shampoos leer ist. So hat man immer genügend, braucht aber keinen Vorrat.

 

tl;dr

Verbrauchsgüter auf Vorrat zu kaufen führen zu gebundenem Kapital und weniger Platz. Dein Geld ist ausgegeben und kann somit keine Zinsen verdienen. Ein kompletter Verzicht auf einen Vorrat ist ebenso wenig sinnvoll. Ein Vorrat sollte aber maßvoll sein und nur Dinge beinhalten die wirklich benötigt werden. Ein Einkaufsplan hilft gegen doppeltes Kaufen und spart Zeit.

19. Mai 2016 von Ms. Maxi
Kategorien: Finanzen, Minimalismus | Schreibe einen Kommentar

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